2018

Interessante Führung der KEB auf den Eixlberg

Der Kirchenreichtum im Landkreis Schwandorf ist groß. Manche sind wahre Kleinodien, manche atmen Jahrhunderte Geschichte, manche sind modern und wollen den Besucher und die Besucherin spirituell erbauen. Die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Schwandorf will diesen Schatz zusammen mit dem Evangelischen Bildungswerk heben. Deshalb organisierten sie eine außergewöhnliche Kirchenführung auf dem Eixlberg bei Pfreimd. Am Fuß des beliebten Naherholungsgebietes trafen sich zahlreiche Interessierte um zusammen mit der erfahrenen Kirchenführerin Maria Richthammer eine Reise in die Vergangenheit anzutreten.

 

Schon seit dem 15. Jahrhundert hatten die Landgrafen von Leuchtenberg als damalige Landesherren das Recht an den Hängen des Eixlbergs Eisenerz abzubauen. So war es nicht verwunderlich, dass zeitgleich schon eine kleine Kapelle errichtet wurde, die der Schutzpatronin der Bergleute – der Heiligen Barbara – geweiht wurde. Nach den Wirren und Zerstörungen des 30jäjrigen Krieges entwickelte sich langsam eine Wallfahrt zur Ehren der populären Heiligen. „Da Wallfahrten schon immer eine Geldeinnahmequelle waren, entschloss man sich von 1700-1702 eine große Kirche zu bauen, quasi als Wirtschaftsförderung“, führte Maria Richthammer aus.

 

Das Ziel der Veranstalter war es besondere spirituelle Zugänge, biblische Texte, kunsthistorische Rätsel oder historische Fakten der Kirche zu erschließen und nahezubringen. Das gelang hier außergewöhnlich gut, hatte Maria Richthammer extra ein Bilderrätsel mit passenden Bibelzitaten vorbereitet. Die Besucher konnten so den Kirchenraum auf eigene Faust entdecken und überraschende Einsichten in die Architektur und Baugeschichte gewinnen. In der typischen Wallfahrtskirche mit hochwertiger Innenausstattung erläuterte die Kirchenführerin die vorhandenen Besonderheiten, wie die denkmalgeschützte Weiß-Orgel, das Gnadenbild der Heiligen Barbara und die zahlreichen Votivtafeln, die viel über die Lebensumstände im 18. Jahrhundert erzählen können. Bemerkenswert ist die Tatsachen, dass die Termine der Gottesdienste, die noch in der Gegenwart in der Kirche gefeiert werden, sich auf das Jahr 1747 zurückführen lassen und bis heute so geblieben sind.

 

Neben der großen Wallfahrtskirche befindet sich die kleinere Loretto-Kapelle, die im Rahmen der Führung ihre Türen öffnete. Baugeschichtlich ist das Gotteshaus, das eine exakte Kopie der originalen Kapelle im italienischen Loretto ist, eine Sensation: „Denn nördlich der Donau gibt es nur eine Handvoll solcher Sakralbauten“, unterstrich Maria Richthammer die Bedeutung des Gebäudes. Zum Abschluss der Führung konnten die schwindelfreien Besucher den Kirchturm erklimmen und die wunderschöne Aussicht über den Oberpfälzer Wald genießen.

 

Im Anschluss bestand die Möglichkeiten zu einer gemeinsamen Einkehr in der idyllischen Emmaus-Klause, die liebevoll vom Oberpfälzer Waldverein betrieben wird. Ursprünglich war das einfache Haus die Mesnerwohnung. 1858 zog mit Paul Zeilbeck der erste Eremit ein. Er und seine Nachfolger wohnten und beteten hier unter bescheidenen Verhältnissen bis in die 1960er Jahre. Seit dieser Zeit ist es ein beliebtes Wanderheim, in dem die Teilnehmer nochmal die Gelegenheit hatten, ins Gespräch zu kommen und den Nachmittag ausklingen zu lassen.